MAP TRAP
Die Arbeiten der Reihe MAP TRAP nehmen Bezug auf frei verfügbare Satellitenfotos, die militärische Anlagen zeigen – oder jedenfalls vorgeben, dies zu tun.
Ein großes Feld meiner künstlerischen Arbeit thematisiert Kartenmaterial. Teils verwende ich analoges Material und bearbeite es analog, zum Teil entnehme ich verfügbares Kartenmaterial dem Netz als Basis-Material für analoges Arbeiten.
Unter anderem durch ein Gespräch mit einem Kartographen erfahre ich, dass KI für die Kartographie, bzw. die sog. „Fernerkundung“ eine wachsende Rolle spielt:
– Satellitenbilder werden miteinander abgeglichen, woraus eine Deutung, bzw. Verifizierung des Fotografierten resultiert.
– Einzelne Satellitenbilder werden zusammengesetzt, sodass daraus ein sinnvolles Ganzes entsteht.
Dennoch ist jedoch für den Nutzer Vorsicht geboten: Je nach Hintergrund/Absicht des Anbieters können wir auch Fälschungen aufsitzen: eine grüne Landschaft ist in eine Schneelandschaft verwandelt. Unterschiedliche Schattenwürfe zeigen ein Konstrukt…
Für die Navigation auf der Erde gibt es immer Ungenauigkeiten von z.T. mehreren hundert Metern.
Uns Betrachtern muss ein kritisches Auge und ein Bewusstsein von Unzuverlässigkeit bleiben. Solche Fotos bleiben ein Wahrheits-Angebot.
Für meine künstlerische Arbeit ist es reizvoll und lohnend, sich dem auszusetzen und daraus ein künstlerisches Angebot zu entwickeln. Dabei löse ich mich vom digitalen und möglicherweise unwahren Trigger und entwickele Arbeiten mit künstlerischen Mitteln.
In diesem Kontext hat künstliche Intelligenz also zum einen eine dienende Funktion, zum anderen drehe ich den Spieß um und bearbeite mit künstlerischen Mitteln genau das Themenfeld wahre/unwahre Satellitenbilder.
Durch gemalte „Bildstörungen“ sind die Arbeiten auch Bilder über Bilder.
MAP TRAP
The works in the MAP TRAP series refer to freely available satellite photos that show military installations or at least pretend to do so.
A large area of my artistic work focuses on maps. Sometimes I use analogue material and process it analogously, sometimes I take available map material from the Internet use it as base material for analogue work.
Through a conversation with a cartographer, among other things, I learned that AI is playing a growing role in cartography, or so-called “remote sensing”:
– Satellite images are compared with each other, resulting in an interpretation or verification of what was photographed.
– Individual satellite images are put together to create a meaningful whole.
However the user should be careful. Depending on the background/intention of the provider, we can also come across fakes. For example, a green landscape may have has been transformed into a snowy landscape, or different shadows show a construct…
When navigating on earth, there are always inaccuracies of several hundred metres.
We as viewers must remain with a critical eye and an awareness of unreliability. Such photos remain a proposed truth.
These inaccuracies and approximations inspire and inform my current artistic practice, giving me the freedom to break away from the digital and possibly untrue, to create art.
In this context, artificial intelligence plays a supporting role, in the sense that I am at using it and at the same time turning the tables on it with artistic means, to create “true/untrue” satellite images.
Through painted “image disruptions,” the works are also images about images.
Translation: Gordon Hatt